Krebs bei Kindern

Im Jahr 2012 waren in Deutschland 20 600 Kinder aufgrund einer Krebserkrankung in vollstationärer Behandlung.

Jährlich erkranken alleine in Deutschland ungefähr 1800 Kinder neu an Krebs. Jedes fünfte von ihnen stirbt noch in den ersten fünf Jahren nach der Diagnosestellung. Doch auch einige Kinder, die die ersten fünf Jahre überleben, überleben die Krankheit nicht.

 

Folgen der Krankheit und der Therapie

Von den Kindern, die bis ins Erwachsenenalter am Leben bleiben, haben laut einer Studie des St. Jude Children’s Research Hospital 98% als Erwachsene eine chronische Krankheit. Verursacht allerdings meist nicht durch den Krebs selbst, sondern durch die Behandlungen, die das Kind durchlaufen musste. Die geläufigste Therapieform, die Chemotherapie, soll schnelles Zellwachstum verhindern und dabei die Tumorzellen bekämpfen. Da der kindliche Körper aber darauf ausgelegt ist, schnell zu wachsen, werden dabei auch viele gesunde Zellen zerstört, wodurch oft irreversible Schäden angerichtet werden. Dies geht so weit, das einige Kinder an einem sekundären Krebs erkranken, der durch ihre Therapien verursacht wurde.

Im Alter von 45 Jahren haben laut der oben genannten Studie 80% der Menschen, die in ihrer Kindheit Krebs überlebt haben, Behinderungen oder lebensbedrohliche Gesundheitsprobleme.

 

Häufigste Krebsarten

Häufige Krebserkrankung in der Kindheit sind Leukämie, Tumore im Bereich des zentralen Nervensystems (z.B. Hirntumore), Lymphome und Neuroblastome. Es kommen auch Nephroblastome und Knochenkrebs vor. Es gibt zahlreiche Unterformen und mögliche Variationen der genannten Krebsformen, was die Behandlung oft schwierig macht, da sie auf jedes Kind individuell ausgerichtet sein muss. Krebs ist noch immer die Krankheit, an der in entwickelten Ländern die meisten Kinder sterben. 2012 waren 20% aller Todesfälle von Kindern zwischen 1 und 14 Jahren krebsbedingt.

 

Entstehung

Laut dem aktuellen Stand der klinischen Medizin sind Krebserkrankungen in der Kindheit im Gegensatz zu Krebs bei Erwachsenen meistens nicht durch Umweltfaktoren bedingt und es gibt kaum Präventionsmöglichkeiten. Wodurch der Krebs entsteht ist in den meisten Fällen noch ungeklärt.

 

Fehlende Forschungsgelder

Zudem stagniert die Forschung aufgrund fehlender finanzieller Mittel in vielen Bereichen, so dass sich Behandlungsmöglichkeiten für manche Krebserkrankungen im Kindesalter seit zwei oder drei Jahrzehnten kaum verbessert haben.

Es gibt noch heute Krebsarten bei Kindern, für die keine effektiven Therapien existieren. Bei einem Hirntumor namens DIPG besteht beispielsweise nur eine Chance von 10%, dass das Kind nach zwei Jahren noch am Leben ist, eine Heilungsmethode wurde bislang nicht gefunden.

Forschungsergebnisse von der Forschung für Therapieformen für Erwachsene lassen sich nur bedingt auf die Behandlung von Kindern übertragen, weil es medizinisch betrachtet viele Unterschiede zwischen dem kindlichen und dem erwachsenen Körper gibt.